Mai Phương Kollath

Protagonist*in

Mai Phương Kollath hat ihre eigenen Erfahrungen mit dem staatlichen Umgang mit rassistisch motivierten Gewalttaten. Sie kam in den 1980ern aus Vietnam als Vertragsarbeiterin in die DDR. Über zehn Jahre lebte sie im „Sonnenblumenhaus“ in Rostock-Lichtenhagen. Kurz nach ihrem Auszug steht sie im verkohlten Treppenhaus des Hochhauses. Von den Medien begleitet, haben Neonazis und Schaulustige das Haus 1992 tagelang belagert und schließlich in Brand gesetzt. In der Folgezeit versuchte Mai-Phuong mit einem deutsch-vietnamesischen Verein Brücken zu bauen. 25 Jahre später entladen sich die angestauten Gefühle. In einem Theaterstück am Maxim-Gorki Theater in Berlin verarbeitet sie ihre Erfahrungen. Die Begegnungen mit anderen Betroffenen beim NSU-Tribunal bestärken sie in ihrer Entscheidung endlich über das Geschehene zu sprechen.